Montag, 07.08.  –  27. Tag.    Tierseralpl-Hütte – Schlernhaus – Bozen

15 km. 580 m Aufstieg.  1780 m Abstieg 

Wir steigen heute von 2440 m auf 1126 m ab. Mit einigen Gegensnstiegen, u.a. Auf die Rotwand. Dann das Schlernhaus links liegen lassend. Aber auf der nächsten kleinen Alm kehren wir ein – die Oma (72) mit ihren zwei Enkeln (ca. 10 u. 6) betreiben den Betrieb.  Siehe Foto!               Immer wieder entdecken wir Pferde anstelle von Kühen auf den Almen.        Dann verpassen wir den Abstieg über den „Prügelsteig“ und nehmen ungewollt den Abstieg nach St.Cyprian durch die Bärenschlucht. Ein Volltreffer mit vielen Landschaftlichen Höhepunkten und leichtem Klettersteigstellen.  Von St.Cyprian aus fahren wir mit dem Bus nach Bozen.

Sonntag, 06.08.  –   26. Tag     Rif.Val di Dona – Tierseralphütte

13 km   1125 m Aufstieg   694 m Abstieg 

Frühstück um 6 Uhr  Aufbruch um 6.45 Uhr  Es galt heute wieder drei Pässe/Übergänge zu überwinden.  1. Passo de Dana 2516 m   2. Passo de Antermoa 2770 m. 3. Passo de Molignon 2590 m. Zwischen den einzelnen Pässen ging es immer wieder in tiefe Tal-Einschnitte. Die Landschaft war überwältigend, es gibt immer noch Steigerungen. Die Cima di Vajolet, die Ross-zähne, die Antermoa u.v.a. machen gewaltig Eindruck. Dazu kommen die sagenhaften Hütten: Antermoa-Hütte, die Gradleitenpass-Hütte, die Grasleitenhütte und nicht zuletzt die Tierseralpl-Hütte, auf der wir heute witterungsbedingt gelandet sind – gaplant war das Schlernhaus.

Im Val de Dona treffen wir einen russischen Israeli, der dort im Zelt genächtigt hatte. Er war schon 55 Tage unterwegs: Frankreich, Schweiz, Lichten-stein, Deutschland, Österreich, Italien.

War das Wetter heute morgen noch recht gut, bildeten sich im Tagesverlauf mehr und mehr Wolken. Beim Aufstieg zum Molignon-Pass kam der erste Donnerschlag. Das Gewitter befand sich direkt über uns. Umgehend setzte auch der Regen ein. Nach der Passhöhe verlief der Weg auf einem Felsgrad, der keinerlei Schutz vor dem Gewitter bot. Dieses verstärkte sich noch und der Regen verwandelte sich in Hagel. Dazu kam noch stärker Wind auf. Die Hagelkörner erreichten eine Größe, dass sie trotz Hut und darüber gestülpter Kaputze schmerzten. Die Steigerung kam mit dem Hüttenabstieg, der als Klettersteig – mit Stahlseilsicherung – ausgesetzt nach unten führte. Das Gewitter machte die Benützung der Stahlsicherung zum Lotteriespiel. Nebenbei: Durch die starken Nieder-Schläge rauschten wahre Sturzbäche über die Felsen herab. Total durchnässt erreichten wir glücklich die Hütte.

Donnerstag, 03.8.  –  23.Tag. Rifugio Viel dal Pan – Rifugio Contrin

  1. 16 km   850 m Aufstieg  1200 m Abstieg 
  2. Wir sitzen auf der Terrasse der Marmoladahütte und genießen den herrli-chen Tag. Auf dem Weg von der Hütte hier-her begegneten uns zwei junge Frauen mit einer großen Herde Schafe und Ziegen – es war wie in einem Traum  oder in einem Märchen –  Romantik rpur.                                   Das Marmoladamassiv können wir auf unserer Tour von allen Seiten bewundern. Stark abgeschmolzen sind die Gletscher, wie man durch Vergleich mit älteren Fotos leicht feststellen kann.                                Heute erreichen wir unser Tagesziel, das Rifugio Contrin, bereits um 14.30 Uhr. Es wird ein besonderer Tag: Waschtag!!! Die Hütte hat eine Wasch-Maschine plus Trockner – eine Füllung für 10 Euro.

Samstag, 15. Juli  – 4. Tag :    Von Gorizia nach Cormons

30,3 Km. 430 m auf 228 km ab
Das Übernachtungszimmer-Drama: Es nahm seinen Anfang bereits beim Frühstück, als das Handy unbedingt eine Kreditkarte einschl. Nummer, Code umd Gültigkeitsdauer wissen wollte. Ohne diese Angabe keine Reservierung!!! Hilfe brachte ein Anruf bei meinem Bruder Beppo. Gutgelaunt mahmen wir unsere vierte Tagesetappe in Angriff. Dazu eine Eingabe bei GoogleMaps und nichts kann schief gehen. Böses Erwachen nach dem Handy-Aufruf: „Sie haben das Ziel erreicht!“ Wo steht das schnoene Gelbe Haus aus der Website? Links und rechts der Strasse nichts als Gebüsch umd weit und breit kein menchliches Wesen. Wir suchen eine belebte Strasse auf und mussten erfahren, dass zur gebuchten Herberge moch ein Steilanstieg von 1,5 km erforderlich ist. Dort fanden wir das gelbe Haus ohne jegliches Lebewesen vor. Wir suchten uns ein schattiges Plätzchen und warteten der Dinge die da kommen werden. Es ist noch anzumerken, dass einige zugällig vorbeikommende ältere Herren den Besitzer telefonisch von unserem Eintreffen verständigen. Dieser traf auch kurz darauf ein. Ihr könnt euch unsere Gesichter vorstellen, als dieser uns erklärte, wegen eines Wasserrohbruches und dadurch völlig durchnässten Hauses keine Gäste aufnehmen könne. Gleichzeitig übertreichte er uns zwei Visitenkarten örtlichrr Hotels. Jetzt gab es für mich kein halten. Mit meinem englische Kauderwelsch und deutlicher Gebärdensprache machte ich dem jungen Herrn klar, dass er erstens ein Zimmer zu besorgen habe und zweitens uns mitsamt unseren Rucksäcken dorthin zu fahren habe. Er war sofort einver- standen und die Rucksäcke verschwanden im Kofferraum seines BMW. Zunächst ging die Fahrt aus der Stadt hinaus auf der Strasse, auf der wir vor einer Stunde hereingewandert waren. Beim ersten Agrotirismo-Bauernhof war nieman anzutreffen. Der zweite Hof war ausgebucht. Bei einem dritten Betrieb sprach er mit dem Sohn des Eigentümers und bat uns daraufhin auzusteigen. Wir freuten uns endlich ein Quartier zu haben. Der Sohn brachte uns Getränke und wir setzten uns zu den anderen Gästen auf der Terrasse. Eine ältere sehr korpulente Frau erklärze uns, was es zum Abendessen gäbe umd wir gaben unsere Bestellung auf. Mittlerweile war auch die Mutter eingetroffen und wir liessen uns Fisch bzw. Schnitzel schmecken. Wir bezahlten unsere Zeche und baten die Hausherrin, uns das Zimmer zu zeigen. Diese reagierte total überrascht. „Zimmer? Wir voll bis unter Dach!“ Der Sohn klärt auf – in Italienisch. Die Mutter greift zum Handy. Der ursprüngliche Vermieter wird mit seinem BMW wieder herbeordert. Wortreich wird er empfangen. Unsere Rucksäcke wandern wieder in den Kofferraum des BMW und wir steigen ein. Das Ziel ist das letzte freie Doppelzimmer in der ganzen Stadt Cormons. Um 21.30 Uhr sinken wir genervt und kaputt in unsere Betten .

Mittwoch, 02.08.  –  22. Tag  Pieve Livinallongo  –  Passo Pordoi – Rifugio Viel dal Pan

22 km   1420 m Aufstieg   486 m Abstieg     Pünktlich um 8 Uhr ging es los – zuerst etwa 250 m abwärts, dann ca. 1200 m aufwärts – anfangs lange durch Wald, dann über Almen, und dann durch das Skigebiet von Arabba und der Sella-Ronda. Ewig hin zog sich dann der Hangweg zum Passo Pordoi. Hier war viel los: Die 2-Rad-Gipfelstürmer mit und ohne Motor sowie die 4-rädrigen PS-Protzen. Wir machten eine Pause und sich mehr und mehr verdichtende Wolken trieben zum Aufbruch. 200 m vor demZiel begann derRegen -aber recht human. Jetzt scheint aber die Sonne schon wieder.       Piz Buin, Civetta und Marmolada standen heute im Mittelpunkt. Aber auch die Ausblicke auf Sella und die Fanesgruppe waren faszinierend.

Nebenbei: In der heutigen Hütte habe ich schon mal vor 25 Jahren auf unserer Wanderung Mnchen-Venedig bei einem Gewitter Unterschlupf gefunden.

Dienstag, 01.08.  –  21. Tag   Rif. Aquileia –  Rif. Cotta di Fiume  –  Pieve di Livinallongo

28 km.   1226 m Aufstieg.  1400 m Abstieg.     Heute war unterwegs viel Betrieb –  kein Wunder, bewegten wir uns doch auf dem Dolomiten-Höhenweg. Viele bekannte Berge zogen an uns vorbei: Rocheta, Höher Geisl, Cristallostock, Drei Zinnen, die drei Felsbastionen der Tofane, die Civetta und ganz besonders die vergletscherte Marmo-lata. Viel Betrieb – Motorräder und Pkw – auf der Passhöhe des Passo Giau (2236 m). Es war wieder ein Traumtag mit vielen stimmungsvollen Landschaften.         Übrigens: Nach dem heutigen Wandertag haben wir exakt die Hälfte unserer Alpenüberquerung absolviert.