Montag, 31.07.  –  20. Tag  Rifugio Galassi  –   Cotta di Fiume –  war ausgebucht deshalb: Rifugio Aquileia

23 km.   1150 m Aufstieg.  1530 m Abstieg.   In der Nacht zog ein schweres Gewitter über die Hütte. Es begann mit heftigen Sturm und anschließendem heftigen Blitzen und Donnern, der durch die rundum aufsteigenden Felswände mehrfach verstärkt wurde. Unser geöffnetes Fenster schlug bei Einsetzen des Sturms klirrend zu. Ich schälte mich aus  dem Schlafsack und verriegelte das Fenster. Das ganze dauerte eine volle Stunde. Am Morgen empfing uns blauer Himmel und eine strahlende Sonne. Als ich Benno nach dem Gewitter fragte  kam die Gegenfrage: Welches Gewittet? Er war nicht aufgewacht – Erschöpfungsschlaf!

Wir durchwanderten heute die Stadt Vito di  Cadore, eine wunderschöne Fremdeverkehrsstadt. Da unser eigentliches Tagesziel ausgebucht war, wanderten wir bis zum Rifugio Aquileia aus, was 3 Zusatzkkilometer verursachte.

Sonntag, 30.07.  –  19. Tag      Rifugio Padova – Rifugio Galassi

25 km.   1110 m Aufstieg   1050 m Abstieg    Am Morgen fand das große Abschied-nehmen statt, da alle Zweiergruppen zu anderen Zielen aufbrachen. Wir stiegen zunächst zum Stausee Lago di Centro Cadore ab. Unterwegs begann es leicht zu regnen. Wir zogen die Anoraks an, nur um sie 10 Minuten später wieder auszuziehen. In  Calalzo di Cadore besuchten wir eine Tratoria und aßen irgendeinen Burger. Ab hier ging es wieder bergauf mit Ziel Rifugio Galassi. Unterwegs suchten wir die Hütte Capanna degli Alpini auf. Dann stand die Cascade delle Pile auf dem Programm, eine wilde enge Schlucht, deren Begehung mit erheblicher Kletterri verbunden war. Unser Tavhesziel erreichten wir erst um 19 Uhr. Dazu ist das Dusche ausgefallen – Wasser-Mängel. Auch beim Essen trat liegend ein Mangel auf: Benno hatte als Primo Antipaste bestellt – einwandfrei. Doch beim Haupt-Gericht lief irgend etwas schief. Die Bedienung servierte einen Teller mit ge-würfelten Kartoffelstücken. Das wars.

Samstag, 29.07.17. –  18. Tag Rifugio Pordenone – Rifugio Padova

7 km   1120 m Aufstieg  1050 m Abstieg 

Wir brechen um 8.30 Uhr zu einer schwierigen und harten Etappe auf. Fast die gesamte Strecke führt durch total un-wegsägest Gelände mit Dteinen aller Größen. Beim „Campanile“,  einer außer-gewöhnlichen und berühmten Felsnadel machen wir in 1727 m Höhe unsere erste Rast. Überrascht sind wir von der großen Zahl Italiener. Zeite Rast bei der Biwak-Schachtel in 2060 m Höhe. Dann ging es für den Endspurt zur Scharte in 2343 m Höhe nochmals richtig zur Sache. Hier oben trafen wir zwei Schwabenmädchen und wir fotografierten uns gegenseitig. Richtig brutal ging es dann beim Abstieg durch das Kar zu. Manchmal sah man nur noch zwei Staubwolken. Bereits um 14.30 Uhr erreich-ten wir unser Tagesziel, das traumhaft lie-Henderson Rifugio “ Padova“. Das Wetter war gut, beim Aufstieg hüllte sich die Scharte und die umliegenden Gipfel immer wieder in Wolken, aber vor Regen blieben wir verschont.

Dieser herrliche Bergtag fand seinen Abschluss bei einem unterhaltsamen Abend mit unseren neu gewonnenen Freunden vom Vortag.

Freitag, 28.07.  –  17. Tag.      Forni di Sopra  –  Rif. Pordenone

16,5 km. 1317 m Aufstieg   967 m Abstieg.   Aufbruch um 9.00 Uhr bei durchwachsenen    Wetter. Meine Schulter hat sich erholt und ist wieder o.k.  Es geht auf gemütlichen Wegen in den Talschluss und dann gemütlich-genüsslich den Berg hinauf zum Rifugio Flaiban-Pacherini (1587 m) – dann Aufstieg zum Passo del Mus (2063 öm) mit Abstieg ins Val di Guerra. 

Heute war ein sagenhafter Tag. Die Friaulischen Dolomiten sind landschaftlich das schönste, wildeste und aufregendste, was ich in den Alpen  gesehen habe. Die Hütte war voll belegt und wir saßen an einem Tisch mit 8 Deutschen Wanderern/innen. Ein schöner Tages-Abschluss.

Donnerstag, 27.07.  – 16. Tag Sauris di Sotto – Forni di Sopra

29,7 km.  1521 Aufstieg.  1709 m Abstieg        9.00 Uhr Start.    19.00 Uhr Ankunft

Bin heute morgen mit einem steifen Hals aufgestanden – Abends Behandlung mit Voltaren-Gel & 1 Voltaren-Tablette – mal sehen ob es hilft.

Heute eine herrliche Wanderung durch die Sauriser Berge. Almen mit Kühen und Ziegen. Alles in Höhen zwischen 1500 m und 2000 m. Trotzdem wiederum Ei anstrengender Tag. Besonders der lange Abstieg auf einer asphaltierten Almstrasse, wo Kehre auf Kehre folgte, forderte die Füße. Dafür erwartete uns eine hübsche Stadt. Wetter: trocken bei angenehmen Temperaturen.

Donnerstag, 20.07.  –  9, Tag. Montemaggiore – Passo Tanamea

Nach dem anstrengenden gestrigen Tag brachen wir erst um 9.30 Uhr auf. Es war auch gleich ein langer Aufstieg mit mehr als 1000 Höhenmetern auf die Punta Montemaggiore zu bewältigen.  Der Himmel zieht sich auch immer mehr zu und die versprochene Aussicht geht in die Wolken.  Zwei Gleitschirmfliegen lasssen uns jedoch hoffen, dass es nicht regnet. Fragwürdig ist jedoch unser heutiges Nachtquartier – geöffnet oder geschlossen???

Mittwoch, 26.07.  –  15. Tag Ovaro –  Sauris di Sotto

25 km.   1931 m Aufstieg.  1280 m Abstieg

Um 8.30 Uhrnach einem üppigen Frühstück aufgebrochen – bei kühler Witterung und bedecktem Himmel ging es sofort zur Sache:  1600 m Aufstieg auf einer Asphaltstraße, Auf der Passhöhe treffen wir zwei deutsche Rentner, die genau wie wir nicht wissen, was sie mit der Freizeit anfangen sollen und wandern Via Alpina. Benno erreichtes den Übergang leicht ramponiert. Es folgte ein langer Abstieg über herrliche Almwiesen mit geländegängigen Kühen und Ziegen. Mit Sauris erreichten wir die schönste Stadt in den Julischen Alpen. Wir fanden ein Quartier in einem gekonnt renovierten uraltem. Haus.

Wetter: bewölkt, kühl,  kein Niederschlag

Dienstag, 25.07.   –  14. Tag.  Talmezzo – Ovaro in

39 km.  2497 m Aufstieg.   2338 m Abstieg 

Wir sind um 6.45 Uhr aufgebrochen und waren um 18.30 Uhr in Ovara im Hotel. Es war ein richtig harter Tag. Anfangs auch auf guten Wanderwegen ein flottes Vorwärskommen mit Besuch der Wallfahrtskirche San Pietro di Carni oben auf einem Berggipfel. Der botanische Garten 84war mustergültig. Wir passierten. noch einige Bergdörfer, bevor es mit Ernst an einen langen Aufstieg ging. Zudem verdunkelte sich der Himmel langsam undDonnerrollen  war zu hören. Mit erreichen  der Sella Arvenis (1847 m) öffnete der Himmel seine Pforten und ein Hagelschauer prasselte auf uns nieder. Der nicht  enden wollende Abstieg nach Ovaro auf einer asphaltierten Serpentinenstraße malträtierte unsere Füße total. 

Nachtrag zum Montag, 24.07. :

Mit dem Bus in Tolmezzo angekommen fanden wir auf der Suche nach einem Quartier die Reklametafel „Alberghi diffusi“. Wir denken, das kommt gerade recht und betreten das Büro, wo wir von einer netten, jungen Dame an ihre Kollegin, die sehr gut Deutsch spricht, verwiesen. Wir erklären unseren Wunsch nach einem Doppelzimmer für eine Nacht. Sie habe leider im Moment im Raum Tolmezzo kein Zimmer frei, empfiehlt uns jedoch ein Zimmer im Hotel „Rosa“.

Jetzt ein kurzer Rückblick: Schusselig wie ich bin habe ich meinen Hüttenschlafsack in einem Quartier bereits am Anfang der Tour liegen gelassen – sehr peinlich. Nun ergab sich in dieser Stadt die Möglichkeit auf einen Ersatzkauf.

Ich erkundigte mich bei der ausgesprochen hilfsbereiten Frau nach einem entsprechenden Sportgeschäft und erhielt die Auskunft, dass diese Geschäfte am Montag geschlossen hätten. Da wir am Morgen aufgrund der sehr langen und schweren Etappe bereits um 7 Uhr aufbrechen müssen, kann morgen die Ladenöffnungszeit 9 Uhr nicht abgewartete werden. Jetzt trat die nette Frau auf den Plan: Ihr Mann arbeite bei der Feuerwehr und ein Kollege sei ein guter Freund des Ladenbesitzers. Sofort war sie am Telefon, erklärte alles ihrem Mann, dieser sprach mit seinem Kollegen, der rief wiederum den Geschäftsinhaber an – dann das Ganze wieder rückwärts – ja, wir können kommen!

Jetzt trat wieder die Frau- sie heißt übrigens Daniela, wie meine Schwieger-tochter – wieder in Aktion. Die Rucksäcke in den Kofferraum ihres Autos und einsteigen war eins. Und ab ging es zur Feuerwache. Von dort aus ging es mit einem Auto der Feuerwehr voraus zu besagtem Sportgeschäft. Dort angekommen wartete der Besitzer bereits unter der Tür  und fünf Minuten später war ich wieder im Besitz des so wichtigen Hüttenschlafsackes.

Ist das nicht eine schöne Geschichte über Hilfsbereitschaft???

An dieser Stelle nochmals ein ganz großes, herzliches Dankeschön an alle Beteiligten, besonders aber an Daniela!!!