Samstag, 19.08.   –   39. Tag.     Holzgau – Kemptener Hütte –  Oberstdorf

21 km   870 m Aufstieg   1164 m Abstieg

Bereits am Abend zog ein Gewitter mit Regen auf, das sich durch die ganze Nacht zog. Da wir von Oberstdorf am gleichen Tag noch mit dem Zug nach Hause fahren wollten, haben wir bereits um 7.00 Uhr ge-frühstückt und sind um 7.30 Uhr aufgebro-chen. Es regnete noch immer, aber lange nicht mehr so stark wie in der Nacht. Den Übergang über die hohe und lange Hänge-brücke (200 m lang, 105 m hoch, 1,20 m breit), die die Höhenbachschlucht über-quert,  haben wir aus Zeit- und Wettergrün-den verzichtet. Auf dem Mädelejoch (1973m) überschritten wir die Österreih-Deutsche Grenze – ohne Grenzkontrolle! Die   angegebenen 3 1/2 Stunden Gehzeit von Holzgau zur Kemptener Hütte (1844 m) unterschritten wir um eine 3/4 Stunde. Auf dem Weg durch das Trettachtal nach Oberstdorf kamen uns zahlreiche geführte Wandergruppen – meist ca. 15 bis 20 Personen – entgegen, die am Morgen in Oberstdorf auf dem E5 nach Meran gestartet sind. Kein Wunder, wenn man als Individualist keine Unterkunft auf den betreffenden Hütten bekommt. Wir erreichten um die Mittagszeit Spielmanns-au und stellen fest , dass stündlich ein Bus zum Bahnhof Oberstdorf fährt. In einem Gasthaus wechselten wir die Klamotten und pünktlich zur Abfahrt des Zuges um 15.40 Uhr sind wir da. 20.00 Uhr Ankunft in Bayreuth – Hurra, wir schlafen heute im eigenen Bett.

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…wir sind wieder in Bayern!!!

Freitag, 18.08.  –  38. Tag   Württemberger Haus – Holzgau. Leid und

11 km   294 m Aufstieg.  1400 m Abstieg 

Nach einer unruhigen Nacht mit wenig Schlaf steigen wir zum Leiterjöchl (2516 m) auf.  Bereits von weitem entdecken wir ein Rudel Steinböcke direkt oben auf Demonstranten Joch. Benno holt die Kamera raus, um die Tiere zu fotografieren, bevor diese uns entdecken und  die Flucht ergreifen. Wir kommen näher und näher, Benno fotografiert immer wieder, die Tiere, ca. 12 Steinböcke vom Jungtier bis zum ausgewachsenen Bock sehen uns interessiert zu. Wir erreichen schließlich die Passhöhe und passieren die links und rechts des Weges stehenden oder auch liegenden Tiere die sich wie zahm verhalten. Der Abstieg wird noch durch einen mittelschweren Klettersteig er-schwert. Auf der Talstrasse angekommen kommt bereits der Taxibus Feuerstein auf der Rückfahrt vom Parkplatz Memminger Hütte und nimmt uns mit nach Holzgau, wo  wir von der Turistinfo schnell ein passendes Quartier erhalten haben.

Donnerstag, 17.08. – 37.  Tag Zams  –  Württemberger Haus

12 km   1600 m Aufstieg    0 m Abstieg

Heute war nur Aufstieg angesagt: Zams ca. 600 m hoch gelegen – Württemberger Haus 2220 m. Das schöne Wetter beflügelte uns, so dass wir bereits um 14 Uhr unser Ziel erreichten. Wir müssen jedoch bis zur Schlafplatzverteilung um 17 Uhr warten. Diese Hütte ist übervoll. Im Notlager, wo wir landeten, mussten zwei Matratzenbreiten für drei Personen ausreichen. Wir teilten uns mit weiteren 16 Bergsteigern/innen den Platz und auf dem schmalen Gang vor den Betten sollten dann noch die 18 Rucksäcke unterkommen – eine Sardinenbüchse ist nichts dagegen.    Eine Dusche gab es auch:  Von der Hütte ca. 100 m in den Felsen gab es einen kleinen Wasserfall! Brrr… wir haben beide verzichtet

So langsam macht sich auch die Sehnsucht nach dem Zuhause bemerkbar. Wir beschließen einstimmig: Morgen – Freitag- Abstieg zum Talparkplatz der Memminger Hütte und mit Taxibus nach Holzgau. Dort nochmal übernachten und dann am Samstag über die Kemptener Hütte nach Oberstdorf und sofort mit dem Zug weiter über Nürnberg nach Bayreuth.

Mittwoch, 16.08.  –  36. Tag   Verpeillhütte – Piller – Zams

4 km    0 m Aufstieg   738 m Abstieg 

In der Nacht einige schwere Gewitter mit sehr starken Niederschlägen. Die Berge sind hinter Wolken verborgen. Um Nach kurzer Beratung und Sichtung der Landkarte be-schließen wir, auf die vor uns liegende nasse Wanderung zu verzichten und direkt nach Feichten im Kaunertal abzusteigen.  Vorher besuchen wir noch die kleine Kapelle, die unter den Worten steht:              Sorge dich nicht – lebe !                               In Feichten stärken wir uns zunächst mit Kaffee und Kuchen. Dann steigen wir in den Bus nach Landeck und dann weiter nach Zams.

Damit haben wir die Zeit wieder her-eingeholt, die wir durch die a, b und c -Varianten, nämlich Braunschweiger Hütte, Kaunergrathütte und Verpeill-Hütte verloren hatten. 

In Zams erhielten wir von der T-Info ein schönes und billiges Quartier. Abends kamen dann zwei E5-Wanderer  dazu, die aus Selb stammten. Ein unter-haltsamer Abend mit Fortsetzung beim Frühstück war gesichert. Von ihnen erhielten wir die Info, dass auch die Memminger Hütte – unser morgiges Ziel – total überfüllt sei und das Württemberger Haus besser sei. Also umdisponieren!

Dienstag, 15.08.   –   35. Tag   Kaunergrathütte  –   Verpeillhütte

  • 7,5 km   250 m Aufstieg   1049 m Abstieg

Herrliches Wetter – tiefblauer Himmel  –  beste Fernsicht – Hektik der Gipfelgeher. Aber wir haben heute Zeit. Erst um 9.30 Uhr brechen wir auf. Es geht aber sofort steil bergauf zum Madatschjoch (3030 m). Am Schluss auch hier wieder ein Kletter-steig, der mit Seilen und Leitern nahezu senkrecht in die Höhe führt. Auch der Ab-stieg als Klettersteig teilweise sehr ausge-setzt mit Tiefblicke.

  • Heute herrscht reger „Verkehr“ in die Gegenrichtung – Familien mit Kindern, andere mit Hund. Die Kinder haben Klettetsteigausrüstung – aber der Hund über die Metalleitern abwärts??? Und natürlich wieder Gruppen mit Bergführer. Wir befinden uns schließlich auf dem E 5, die kürzeste „Alpenüberquerung“ von Oberstdorf nach Meran.

Montag, 14.08.  –  34. Tag      Braunschweiger Hütte  –  Kaunergrathütteu

14 km  –   1409 m Aufstieg   1089 m Abstieg

Der Tag beginnt mit 1000 m Abstieg von der Braunschweiger Hütte (2758 m) nach Mittelberg (1763 m). Dabei waren zahlrei-che Klettersteigpassagen mit Leitern, Eisenklammern und Stahlseilen zu über-winden. Mir machte die luftige Kletterei viel Spaß, erinnerte sie mich doch an die Gipfeltouten, die ich mit meiner Helga in den Ötztalern gemacht habe (Similaun, Hintere Schwärze, Fineilspitze, Wildspitze, Hinterer Brochkogel, Kesselwandspitze u.w.)

Von Mittelberg aus fahren wir mit dem Bus nach Planegergross (1616 m), womit wir uns einige Kilometer Talhatsch erspart haben. Von hier aus beginnt der Weg Nr. 927, der direkt zur Kaunergrathütte (2817 m) führt. Dort erhalten wir 2 Schlafplätze im Notquartier, das sich in einem Nebenge-bäude befindet.

Eine sternenklare Nacht verheißt für den kommenden Tag schönes Wetter.

Sonntag, 13.08.  –   33. Tag.      Vent  –  Braunschweiger Hütte

18 km    1151 m Aufstieg    395 m Abstieg 

Zunächst erwartete uns eine abwechslungs-reiche Hangwanderung – tief unter uns das Venter Tal und am Horizont die Öztaler Bergwelt mit ihren Gletschern – oder dem, was davon noch übrig geblieben ist. Nach einem Übergang blickten wir hinunter auf den Tiefenbach-Gletscher und seinen riesigen Einrichtungen für die Skifahrer: Eine große schwarze Asphaltfläche – Parkplatz –  jetzt natürlich ohne Autos, die Seilbahnstatio und sonstige Lifte, dazu große Gastronomie-Einrichtungen, Skiverleih usw. Wir benützten hier den Bus,   um von der Tiefenbach- durch den Tunnel auf die Rettenbachseite zu gelangen. Hier wieder riesige Baustellen, die uns die Suche nach dem Einstieg für den Weiterweg schwierig machten. Der Weg führte steil bergauf und im Bereich des Überganges erwarteten uns einige Klettersteigpassagen. Es war fast 18 Uhr als wir die Braunschwei-ger Hütte erreichten.

Freitag, 11.08.  –  31. Tag.     Patleid-Hof   –   Unsere Frau

16 km.   480 m Aufstieg   360 m Abstieg 

  • Das Gewitter brachte Starkregen in der Nacht – wir starten um 8.30 Uhr bei bedecktem Himmel. Als wir nach 2 Stunden St.Katharinaberg mit seiner an exponierter Lage stehenden Kirche erreichen, scheint die Sonne. Gleichzeitig erfahren wir, dass die Similaun-Hütte ausgebucht ist und Einzelwanderer dort so gut wie nie unterkommen. Wir nehmen unseren Plan zur Hand und planen um: Unsere heutige Etappe wird bis Unsere Frau verlängert und die nächste Etappe soll bis nach Vent gehen, da uns der Wirt der Martin-Busch-Hütte nur dann einen Platz zusagt, wenn wir bis Mittag dort eintreffen, was nicht möglich ist. Wir wandern auf guten Wegen mit geringem Auf und Ab zu unserem eigentlichen Tagesziel „Karthaus“, einem ehemaligen Kloster des Karthäuserordens. Hier fängt es an zu regnen und wir suchen ein Restaurant auf (14 .00 Uhr) und gönnen uns ein Mittagessen. Unser Ziel „Unsere Frau“ erreichen wir um 16.00 Uhr und kommen in einem Gasthof unter. Mit der Wirtin vereinbaren wir „Frühstück um 7.00 Uhr“ – und dann: Der Sohn bringt uns mit dem Pkw bis zu Vernagt-Speicher! Super!

Dienstag, 18.07.  –  7. Tag    Rifugio Solarie – Rifugio Pelizzo

25,7 km.  1967 m Aufstieg. 1608 m Abstieg

Herrliche Wanderung durch unberührte Natur. Nach anfangs leichten Wegen der kam es dann knüppeldick – siehe Höhenmeter. Ich setzte am Ende mit der Besteigung des 1645 m hohen Mont Matajur noch eins drauf.

Beim Abendessen lernten wir einen Einzelgänger kennen – wie sich später herausstellte ein rk Pfarrer –  gab eine gute Unterhaltung.

Insgesamt eine schöne Hütte mit einem netten Wirt.